Der 23.Februar, der letzte Tag des römischen Kalenders ist Terminus, dem Gott des Grenzsteins gewidmet. Um diesen Tag herum organisieren die vom Landesamt für Denkmalpflege eingesetzten Grenzstein-Obleute verschiedene Veranstaltungen, oft in Zusammenarbeit mit lokalen Geschichtsvereinen.
In diesem Jahr fand eine solche Veranstaltung auch in Dreieich statt. Am Tag des Grenzsteins setzten Mitglieder des
Geschichtsvereins Buchschlag auf Vorschlag des lokalen Grenzsteinobmanns Wilhelm Ott den Kopf eines sogenannten Eisenbahnsteins in die Anlage vor dem Buchschlager Bahnhof. Ein Schild mit QR-Code
ermöglicht es interessierten Bürgern, mehr über die Geschichte dieses Steins zu erfahren.
(Link zum QR-Code)
Die dort verlaufende Main-Neckar-Bahn wurde 1838 von einem privaten Konsortium geplant. Die ersten Arbeiten bestanden darin, die
Strecke zu vermessen und mit speziellen Steinen zu markieren, von denen einige noch heute entlang der Bahnstrecke zu finden sind. Dieser heute neu gesetzte Stein stand ursprünglich ca. 750 Meter
südlich vom Bahnhof Buchschlag am Bahndamm. Er lag abgebrochen im Gelände und wurde dankenswerterweise von einer Bürgerin gesichert, bevor er nun hier am Bahnhof wieder aufgestellt werden konnte.
Das Ornament auf dem Stein stellt ein "E" in Frakturschrift dar, das wahrscheinlich für "Eisenbahn" steht. Gleichartige Steine wurde in Bad Vilbel und in Arheilgen gesichtet.
Dieser Markierungsstein erinnert an die Anfänge des Eisenbahnbaus im Rhein-Main-Gebiet, als es hier an der 1848 eröffneten Bahnlinie noch keine Haltestelle gab. Der Bahnhof mit der Bezeichnung
"Sprendlingen" wurde erst 1879 erbaut. Nach der Gründung Buchschlags in der Nähe der Bahntrasse erhielt die Station 1906 den Namen „Sprendlingen-Buchschlag“. Erst 1928 wurde sie in
„Buchschlag-Sprendlingen“ umbenannt. Mit dem Bau der S-Bahn und der Modernisierung der Dreieichbahn trägt der Haltepunkt seit 1996 die Bezeichnung „Dreieich-Buchschlag“. Das privatisierte
Bahnhofsgebäude steht wie auch das Perrondach heute unter Denkmalschutz.
Isabel Schilling, die Vorsitzende des Geschichtsvereins Buchschlag, freut sich über diesen neu gesetzten Eisenbahnstein: "Hier an prominenter Stelle, am Zugang zum Bahnhof und der Endstation steht jetzt für alle sichtbar ein Zeuge aus der Zeit, als es den Bahnhof und Buchschlag noch nicht gab. Wir danken der Finderin, dass mit ihrer Hilfe der Stein der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden konnte.
Hier mehr über den römischen Gott Terminus.